Ich habe letztens eine kleine Shopping Tour auf Lomography gemacht und neben einer Sprocket Kamera auch ein paar Filme gekauft. In der Kamera ist noch der erste Film, aber einen der Filme habe ich letztens bei einem kleinen Fotoshooting ausprobiert, und zwar einen so genannten Redscale Film. Kannte ich vorher nicht und mußte mich dann erstmal bei Google aufschlauen. Im Prinzip ist der Film falsch herum aufgewickelt, so dass man durch die Rückseite des Filmes fotografiert. Wie immer erklärt Wikipedia das ganz gut…
Was passiert, ist das der Film, je nachdem wie man ihn belichtet, einen mehr oder weniger starken roten Farbstich bekommt und auch sonst eben eher unperfekt ist. Naja, Lomography halt… Die Effektstärke hängt aber davon ab, wie man den belichtet. bei ISO 50 kommt der Effekt wohl kaum raus, aber Richtung ISO 200, was seine Normbelichtung ist) ist der Effekt stark ausgepägt.
Den Film habe ich dann durch meine M6 gejagt. Ist natürlich schon etwas merkwürdig – da nimmt man so mit das teuerste und beste, was es so an Kleinbildkameras je gegeben hat, schraubt ein qualitativ hochwertiges Objektiv davor (mein 35mm Voigtländer) und legt dann einen lomographischen Film ein. Hipster-Gedöns halt, was andere eher in sowas wie die Sprocket einlegen würden.
Weil ich unbedingt Abzüge wollte, habe ich das ganze dann aber ganz gegen meine sonstige Gewohnheit nicht selbst entwickelt, sondern bei DM abgegeben, die ja mit CEWE zusammenarbeiten. das hat auch fast gut funktioniert. Nicht.
Die schaffen es bei CEWE echt bei mehreren Filmen (hatte so gut ein halbes Dutzend da abgegeben) etliche Abzüge so zu belichten, dass auf dem Abzug je zwei Bilder mehr oder weniger halb drauf sind und in der Mitte der Steg. Also der, der eben zwischen den Negativen ist und nicht mitten auf dem Abzug sein soll. Was soll man dazu sagen: Verkackt! Das ganze wurde dann noch dadurch gesteigert, dass sie einen reklamierten Film – ich wollte die Abzüge ja wirklich haben – verbummelt haben. Danke schön auch ;-(
Aber egal, der Redscale Film. Ungefähr die Hälfte war eher nix. Allerdings habe ich auch voll ins Gegenlicht fotografiert und da hat mich dann die Belichtungsmessung der Leica in die Irre geführt. Die andere Hälfte ist aber zT ganz brauchbar geworden und zwei, drei sogar richtig… gut. Wobei “gut” nicht das richtige Wort ist. Aber ganz cool halt. Kann man nicht immer benutzen, und eigentlich ist mein Stil ja auch eher schwarz-weiß, aber hin und wieder werde ich den mal einlegen.
Also… Eine 30(?) Jahre alte Polaroid Land Camera 320 ist ja nun nicht mehr gerade State of the Art, aber immerhin kann man mit ihr formatfüllend den Fuji FP 100 C belichten. Ich habe zwar auch ein Rückteil für den Film für meine Mamiya RZ, aber das nutzt nur rund zwei Drittel des Formats. Sieht zwar gut aus, ist aber irgendwie nicht das wahre… Die Tage habe ich aber mit Tammy, einem Mädel, dass ich auf einem von Calvin Hollywoods TION-Events kennenlernen durfte, noch ein kleines Homeshooting gemacht. Das Shooting habe ich an sich mit besagter Mamiya bestritten (jetzt gerade entwickelt der zweite Film), aber für eine schnelle Vorschau, und weil ich ihn eh geil finde, habe ich die alte Land Camera und eine Packung (von den 14, die ich noch hatte) mitgenommen. Von 10 Bildern, die auf dem Film drauf sind, waren ein paar schlicht zu dunkel und oder verwackelt, aber das eine oder andere ist einfach… geil. Ich bin begeistert. Der Look ist warm, freundlich, vintage… Das spärliche Licht tut ein übrigens.
Klar, das ist nicht 50-Megapixel-Sigma-Art knackscharf. Die Qualität, so rein technisch betrachtet, ist halt eher mittelmäßig. Dafür hat es eine Anmutung, die etwas digitales eben nicht hat.
Ich bin happy. Und habe direkt nochmal 6 Packungen vom FP100 auf ebay geordert. Irgendwann wird es ihn nicht mehr geben und die letzten Restbestände werden so teuer sein, dass die Vernunft obsiegt und ich mir keinen mehr kaufe. Und dann? Dann werde ich ihm bitterlich hinterherweinen…
(Geil, endlich kann ich mal “Titten” schreiben – und zwar mit Bezug zum folgenden Inhalt. Jetzt endlich gehen die Clicks hier durch die Decke. Yeah!)
Ben Hammer und Steffen Böttcher (der Stilpirat) habe gemeinsam einen neuen Youtube-Kanal aus der Taufe gehoben: ClickClickWhat. Wobei er so ultraneu gar nicht mehr ist, so knappe zwei Monate halt. Spannend finde ich erstmal die Kombination aus Steffen (falls du das jemals lesen solltest, aber in der Runde des ersten Videos fällst du schon etwas aus dem Rahmen 😉 ) und Ben Hammer. Der eine halt schon was älter und “steifer/überlegter”, der andere halt eher Typ “junger Chaot”.
Die beiden haben sich für ihre erste Sendung gleich zwei bekannte Namen der deutschen Fotografen-Szene eingeladen und zwar Maggie Herker und Ben Bernschneider. Letzteren kenne und verehre ich ob seiner geilen Bilder und entspannten Art eh. Maggies Vorliebe für Sneaker kann ich zwar nicht im selben Maße teilen – aber das was sie macht, macht sie gut. Ganz anderer Stil als das, was ich selber gerne machen würde, aber cool. Maggie und Ben haben beide Projekte via Crowdfunding finanziert, er Bücher, sie einen Kalender. Das ganze, sehr entspannte Gespräch in lockerer Runde bei ein paar Reissdorf dreht sich dann auch überwiegend darum – warum Crowdfunding, welche Plattform, was kommt bei rum. Dazu dann noch Erfahrungen mit Fans, Followern und Feministinnen und eine Runde sinnfreien drauflos-Gequatsches, darüber, ob man “Titten” sagen darf oder “Brüste” sagen soll. Sehr unterhaltsam, cool gemacht und auch irgendwie inspiererend.
Fazit: Gucken. Fazit für die beiden Macher: Weitermachen! Unbedingt.
…wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Das eine indoor entstanden, mit einer analogen Kamera auf Film gebannt; das andere outdoor, in bestem Licht mit einer digitalen Vollformatkamera. Das eine ungestellt und von einem Mann (kein Model), das andere entstand in einem Foto-Shooting von einem weiblichen Model. Das eine zeigt Erschöpfung und Anstrengung (der Gute arbeitet zuviel…), das andere dagegen sowas wie Anmut und Eleganz. Schwarzweiß und quasi unbearbeitet vs. Farbe und (deutlich) nachbearbeitet.
Mir gefallen beide. Das ist ja das, was mir an der Fotografie gefällt. Ich kann vieles ausprobieren, Kameras, Linsen, Filme, Nachbearbeitung. Für jemanden wie mich, der ansonsten kein ausgeprägtes künstelerisches Talent hat (Singen, musizieren, malen? Kann ich alles nicht.) tut sich da ein riesiges Feld kreativer Gestaltungsmöglichkeiten auf.
Nachdem ich sonst hauptsächlich Landschaftsfotografie und Street & Travel meine Genres nennen würde, versuche ich mich derzeit mehr darin, Menschen abzulichten. Ist komplett anders. Die Ergebnisse soweit können sich aber sehen lassen, oder?
Danke an Mag fürs Model stehen.
Nachdem ich bis jetzt eher Landschaften, Street und sowas in der Art gemacht habe (und das nicht sooo scheiße 😉 ), will ich mich zukünftig ja mehr auf das Ablichten von Menschen fokussieren. Kann ich zwar auch schon irgendwie, aber es spricht ja nichts dagegen, nach Inspiration, Feedback und Verbesserung zu suchen und zu streben. Fotoworkshops habe ich schonmal gemacht. Meinen ersten 2009 oder so bei einem kleinen Veranstalter in Frankfurt. Der war aber eher… Sagen wir mal nicht so doll. Blende, ISO, Belichtungszeit erklärt und dann hießes “fotografiert mal hier was abstraktes im Studio”… Hä? Die Exkursion am zweiten Tag in die Stadt… Naja, irgendwie lustlos. Hat wohl einen Grund, dass ich den Namen von denen vergessen habe.
Den zweiten Workshop habe ich in Botswana gemacht. Botswana? Genau, so ein kleines Land im südlichen Afrika. Zwei Wochen war ich da unten, total nette Menschen kennengelernt, im Busch gezeltet, abends am Lagerfeuer Bier getrunken während hinter uns die Elefanten durchs Unterholz wechseln… Viel rumgelaufen und -gefahren, Leoparden, Geparden, Elefanten und noch vieles andere gesehen und fotografiert. Schon sehr, sehr geil. Leider funktioniert Wildtierfotografie in Deutschland ganz anders als in afrikanischen Naturschutzgebieten und ist für jemanden mit meinem Job (Beratung, dementsprechend viel unterwegs) kaum machbar. Ausgerichtet wurde der Kurs übrigens von EcoTraining, einem Veranstalter, der sonst eher Safari-Guides ausbildet. Also wer Interesse hat… klick.
Ach ja, jetzt habe ich Natural Light – Portrait und People Fotografie bei Patrick Ludolph von neunzehn72 gebucht. Ich bin mal gespannt. Paddys ist als Fotograf auch Quereinsteiger und (überwiegend?) als Hochzeitsfotograf tätig. Sein Stil zu fotografieren ist schon ganz geil und nachdem ich auch schon etlcihe Videos und Podcasts mit ihm gesehen habe, gehe ich davon aus, dass er auch was an Content rüberbringen wird. Die Erwartungen sind auf jeden Fall hoch.Ich werde berichten.
Boxkameras sind ja nach der Lochkamera so ziemlich das einfachste, was es fotografisch geben kann. Im Prinzip wie eine Holga, Eine kleine dunkle Kiste, vorne ein Loch mit einer billigen Fixfokus-Linse, ein Verschluss mit Schnappmechanismus und fertig ist die Kamera. Seinerzeit der billige Einstieg in die Fotografie, heute eher Kuriositäten. Wobei ich die immer lustig finde und sie auch gerne mal ausführe. Nicht unbedingt was für ernsthafte Fotografie, aber immer ein nettes Spielzeug.
Heute war in Nippes Flohmarkt und direkt am ersten Stand habe ich diese kleine Preziose gesehen. Am ersten Stand kauft aber man aber nix – allerdings war es wohl ein Wink des Schicksals, dass die kleine Knipskiste auch am Ende unserer Runde übern Flohmarkt noch keinen Besitzer gefunden hatte. Das verhandeln war kurz und schmerzlos (“Was kost’ das gute Stück?10 will ich haben. 5 geb ich dir. Sagen wir 6. Ok”) und so wechselte dann diese Agfa Box 50 den Besitzer.
Ganz lustiges Ding, 6×9, zwei Belichtungszeiten (1/50 und Bulb), zwei Blenden (8 und 11, wobei die 8 einmal mit, einmal ohne Gelbfilter daherkommt). Außerdem mit zwei (immer noch klaren) Suchern für Hoch- und Querformat und den passenden Stativgewinden. Damals (zwischen 1949 und 1951) kostete sie wohl 9,90 DM – damit wäre sie ohne Inflationsbereinigung heute teurer gewesen als seinerzeit neu 😉
Vor einiger Zeit konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mir eine 6×17 Lochkamera zu kaufen, und zwar diese hier: https://aupremierplan.fr/custom-cameras/6×17-panoramic-pinhole/. Die Dinger sind wirklich supergut verarbeitet, noch recht handlich und haben zwei Löcher, eines für “mehr Boden” und eines für “mehr Himmel”. Coole Sache. Allerdings sind sie so weitwinklig, dass man aufpassen muss, die Finger nicht auf dem Bild zu haben, wenn man bei kurzen Belichtungszeiten den Schieber vorm Loch auf- bzw. zumacht.
Freundlicherweise hat James, der Designer der Kamera zum Handling noch ein kleines Video ins Netz gestellt, was ich halt für den ersten Film halt zu spät gesehen habe… Das Einfädeln des Films ist etwas fummelig, aber mit ein wenig Übung auch nicht wirklich das Problem.
Den ersten Einsatz hat die Kamera am Strand in Zeeland hinter sich gebracht. Endlose Weiten. Viiiiel Himmel, aber leider keine Wolken, dafür passte der Vordergund.
Darum musste ich die beiden Bilder rechts croppen, passt aber vom Bildaufbau immer noch. Ein geiles Format! Leider hilft das nicht, den Wunsch, nach einer echten 6×17-Kamera zu lindern, eher im Gegenteil…
Nachteil: Viel Himmel heißt auch gleich viel sichtbarer Staub, da kann man sich echt einen Wolf stempeln in der Nachbearbeitung. Ilford FP 4, entwickelt in Amaloco AM 74, 1:19 bei 20°.
Auch dieses Jahr stehen wieder Hochzeiten auf dem Programm, aber anders als in der Vergangenheit nun auch professionell. Seit Ende Februar bin ich eingetragener Fotograf bei der Handwerkskammer Köln mit einem angemeldeten Gewerbe 😉
Mehr unter: http://cloos.li!
Wie schon letztes Jahr über den Jahreswechsel waren wir auch dieses Jahr “zwischen den Jahren” auf Sylt. Abgesehen von den ganzen großkopferten Porsche-Cayenne-Fahrern und Hermes-Taschenträgerinnen, die man in einer großen Fischbude sitzend findet, wo sie ihren Prosecco schlürfen (die dritte Flasche…) und dazu Apres-Ski-Musik hören, eine wirklich wunderschöne Insel.
Anders als sonst habe ich für meine Verhältnisse wenig analog, dafür aber vergleichsweise viel digital fotografiert, insbesondere habe ich in Hörnum ein paar Langzeitbelichtungen machen können, die mir wirklich gut gefallen.
Pech nur, dass wir uns dafür genau den Tag ausgeguckt hattenn, an dem eh kaum Wind war und deswegen die Wolken sich nicht besonders haben ziehen lassen. Na ja, man kann nicht alles haben. Dafür ist meine Kamera auch nicht samt Stativ im Sturm umgeflogen, wie es jemand anderem am letzten Tag passiert ist 😉
Nervig bei den Langzeitbelichtungen ist der Dreck auf dem Sensor, den man in einer Deutlichkeit sieht, dass man glatt das Kotzen kriegen möchte… Man kommt da schon ganz schön ins Stempeln in Lightroom. Naja, das kenne ich ja so ähnlich auch vom Negativscannen, wo man ja sonst auch jede Fluse und jedes Staubkorn auf dem Scan sieht.
Am Ende gab es dann aber auch was analoges; ganz besonders gefällt mir dieses Pinhole-Bild:
Aufgenommen auf Ilford FP4, 4”x5”, ca. 2 Sekunden belichtet.